Online-Forschung hat sich in Österreich und weltweit neben klassischen telefonischen und persönlichen Befragungen etabliert. Bereits ein Großteil aller quantitativen Interviews wird online durchgeführt. Technische Weiterentwicklungen und die Zunahme der Internet-Nutzung in der Bevölkerung sind dabei die wesentlichen Triebkräfte für digitale Methoden in der Meinungs- und Sozialforschung. Neun von zehn Haushalten in Österreich sind mit einem Internetzugang ausgestattet, in mehr als Drei Viertel aller Haushalte werden Breitbandverbindungen genutzt und 88% aller Österreicherinnen und Österreicher sind im Internet – 75% (fast) täglich – aktiv (Quelle: Statistik Austria).
Zu den wesentlichen Vorteilen gegenüber anderen etablierten Methoden zählen die rasche Verfügbarkeit von Ergebnisdaten und die hohe Flexibilität bei der Datenerhebung durch interaktive Fragebögen und Fragetypen wie beispielsweise Rangreihenbildung der Antwortalternativen mittels Drag & Drop. Professionelle Umfragesoftware, mit der wir arbeiten, ermöglicht neben sofortiger Erfassung der Antworten in einen Datensatz, intelligente Filterführung, die umfassende Kontrolle des Befragungsablaufs und weitere Überprüfungen zur Sicherung der Datenqualität. Online-Umfragen werden selbst-administriert, d.h. ohne Hilfe von Interviewern, ausgefüllt. Durch das Gefühl der Anonymität resultieren ehrlichere, weniger sozial erwünschte Antworten auf heikle Fragen. Mit Online-Umfragen sind große Stichproben und repräsentative Umfragen unter Internet-aktiven Personen möglich.
Auch wenn Online-Umfragen bereits bei zahlreichen Fragestellungen erfolgreich zum Einsatz kommen, sind Einschränkungen zu beachten. Online-Forschung benötigt Technik, die beherrscht werden muss, das gilt sowohl für den Forscher als auch die Befragten. Durch professionellen technischen Einsatz entstehen auch höhere Kosten. Noch immer sind ältere Personen und Menschen mit einem geringen Ausbildungsniveau seltener im Internet aktiv als andere Bevölkerungsgruppen. Betrifft die Aufgabenstellung besonders diese Zielgruppen, stellen telefonische oder persönliche Interviews die bessere Wahl dar. Wenn das Befragungsthema umfangreich und erklärungsbedürftig ist, sollten ebenso unterstützende Interviewer die Befragung durchführen. Oftmals wird als Argument gegen Online-Umfragen die teilweise hohe Anzahl an Teilnehmern, die eine Antwort verweigern, angeführt. Antwort-Verweigerung tritt jedoch auch bei telefonischen und persönlichen Befragungen auf. Die erfolgreiche Entwicklung von Online-Marktforschung belegt daher, dass die Vorteile gegenüber den Limitierungen deutlich überwiegen.
Mobile Erhebungsformen gewinnen durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones an Bedeutung. Wir nutzen die Stärken von mobiler Forschung, wie die gute Erreichbarkeit von jungen, mobilen Zielgruppen und unmittelbares Feedback direkt aus dem Kontext heraus, in dem sich Personen befinden. Besonders gut geeignet sind diese Methoden für Fragestellungen, bei denen das Lebensumfeld von Menschen eine Rolle spielt.